Taube Finger?
Inhalt
Das Bild zeigt die optimale Lenker und Griffposition. Grafik: SQ Lab
Taube Finger zu bekommen, ist bei Radfahrern weit verbreitet!
Sowohl Rennradfahrer als auch Mountainbiker, Trekking- und Crossradfahrer berichten besonders nach längeren Fahrzeiten über taube Finger. Davon sind oftmals nicht nur einzelne Finger, sondern auch die ganze Hand betroffen.
Diese Erscheinungen reichen von einem leichten Kribbeln in einzelnen Fingern bis hin zum kompletten Taubheitsgefühl in der Hand.
Neben dem unangenehmen Gefühl ergeben sich daraus immer wieder auch Probleme im Handling der Räder, vor allem auf schwierigen Streckenabschnitten und bei langen Touren.
Ursachen für taube Finger auf dem Fahrrad
Im professionellen und semi professionellen Lager der Radsportler werden die Ursachen für taube Finger beim Radfahren gern auf das so genannte Karpaltunnelsyndrom festgelegt.
Der Karpaltunnel ist gewissermaßen eine Röhre im Handgelenk, durch die wichtige Nervenstränge der Hand geleitet werden.
Durch extreme Winkel im Gelenk können hier Quetschungen auftreten.
Viel häufiger sind es aber die flacher liegenden Nerven, die durch ungünstige Sitzpositionen, schlechte Lenker und mangelhafte Lenkergriffe gequetscht werden und so taube Finger verursachen. Meist liegt bei einer sportlichen Sitzposition zu viel Gewicht auf der Hand selbst.
Auch ausschließlich gerade Lenker, zu harte Fahrradgriffe oder wenig durchdachte Radhandschuhe sorgen für das Quetschen der oben liegenden Nerven in den Händen und für das entsprechende Taubheitsgefühl nach meist längeren Strecken.
Wie kann ich taube und eingeschlafene Finger vermeiden?
Eine erste Maßnahme zur Abhilfe kann die Veränderung der Sitzposition sein. Diese sollte so eingerichtet werden, dass weniger Druck auf den Händen liegt. Damit werden die Nervenbahnen weniger belastet und taube Finger können vermieden werden.
Viel wichtiger erscheint jedoch die Wahl des richtigen Lenkers und der individuell passenden Fahrradgriffe.
Unterstützend können auch gepolsterte Fahrradhandschuhe eingesetzt werden.
Besonders der Lenker sollte so geformt sein, dass mehrere Haltepositionen möglich sind.
Damit lässt sich die Haltung auf dem Rad genauso beeinflussen wie die Stellung der Hände.
Darüber hinaus sind es vor allem auch die Fahrradgriffe, die in ihrer Struktur und Härte so ausgebildet sein sollen, dass die Handflächen möglichst breit aufliegen können und der Druck auf eine große Fläche verteilt wird.
Hier empfehlen sich Fahrradgriffe, die in sich stabil und verwindungsfest sind, gleichzeitig aber relativ weiche und große Polster aufweisen. Auch ein gut gepolstertes Lenkerband kann helfen, taube Finger beim Radfahren zu vermeiden.
Besonders für Langstreckenfahrer empfehlen sich ergonomisch geformte Lenker und passende Fahrradgriffe.
So unterschiedlich wie sich taube Finger und eingeschlafene Hände bei jedem einzelnen Radfahrer zeigen, so unterschiedlich ist auch die Wahl der richtigen Fahrradgriffe am ergonomisch geformten Lenker.
Hier können nur wenig allgemein gültige Tipps gegeben werden
Grundsätzlich empfehlen sich gegen taube Finger feste und breit gepolsterte Fahrradgriffe, die den Druck gleichmäßiger verteilen.
Günstig ist es auch, wenn an allen bevorzugen Griffpositionen am Lenker entsprechende Polsterungen und Fahrradgriffe positioniert werden.
An Trekkingbikes und an Mountainbikes bieten die so genannten Hörnchen je nach gewählter Winkeleinstellung eine gute Möglichkeit, um zum einen Griffpositionen zu wechseln und zum anderen auch die Körperhaltung während der Fahrt zu korrigieren.
Allerdings geht dies oftmals zu Lasten der Erreichbarkeit der wesentlichen Schalt-, Brems- und Steuerelemente.
So sind es letztlich die Fahrradgriffe, die neben der individuell passenden Sitzposition für die Druckentlastung auf die Handflächen und somit auch gegen taube Finger wirken können.
Ergonomisch geformte Fahrradlenker bei Amazon* Eine Auswahl ergonomischer Griffe bei Amazon*
Weiter Artikel zum Thema:
Ratgeber: Ellbogen und Handgelenke
Kommentare
Dieter 26. Juli 2024 um 17:10
Guten Tag meine Damen und Herren,
ihre Beiträge waren und sind für mich sehr hilfreich. Werde öfters auf diese zurückgreifen. Meine Frage an Sie wäre! Könnten Sie mir einen Tipp geben. Bin 75 Jahre und Diabetiker 2 und hatte einen Herzinfarkt vor 19 Jahren. Fahre sehr viel Fahrrad. Habe ein E-Bike von KTM, ist jetzt genau 2 Jahre alt und habe 4500 km zurückgelegt. Ich würde gerne einen hochwertigen Riegel oder Gel für unterwegs mitnehmen. Könnten Sie mir da was empfehlen. Viele Dank für ihre Mühe. Gerne erwarte ich ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen Dieter aus Wiesbaden
Armin 26. Juli 2024 um 19:15
Hallo Dieter,
gerade bei Diabetes ist es schwierig eine Empfehlung zu geben. Da bei Fertigprodukten oft mit „Für Diabetiker geeignet“ geworben wird, aber tatsächlich nur der Haushaltszucker durch Fruchtzucker oder ähnliches ersetzt wurde.
Die meisten Low Carb Riegel sind dann mit Eiweißen angereichert die aus schon stark verarbeitet sind und so schmecken sie auch.
Am besten Du backst Dir Deine Energieriegel selbst mit Haferflocken, gehackten Nüssen und Trockenfrüchten. Auf YouTube findest Du dazu jede Menge Rezepte und Anleitungen.
https://www.youtube.com/watch?v=W4W9NWARVbI
Oder Du suchst nach einem Riegel der zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wird und keinerlei andere Zusatzstoffe enthält.
Als ich noch aktiv Radsport betrieben habe, habe ich natürlich auch diese klebrigen Energieriegel gegessen. Heute kriege ich die Dinger nicht mehr runter. Ich habe auf langen Touren Bananen, Datteln und ganze Nüsse dabei und im Herbst halte ich auch mal unter einem Apfelbaum.
Herzliche Grüße Armin