Fahrradpedal-Test: Plattform-Pedale ohne Pins und Metallzacken
Inhalt
- Testübersicht der Plattform Pedale
- Testsieger: MOTOBICYCLES Reflex Pedal
- Preis-Leistungs-Sieger: Shimano Pedal PD-EF205
- Look Pedal Geo City Grip
- XLC City-/Komfortpedal PD-C10
- Ergotec City- und Trekkingpedal EP-2
- Wie habe ich die Pedale getestet?
- Häufige Fragen zu Fahrradpedalen
- Kommentare, Fragen und Kundenmeinungen
Eignen sich Plattform-Pedale vom City- und Trekkingbike auch fürs Mountainbike?
Wie rutschfest sind diese Pedale mit normalen Alltagsschuhen und Minimalschuhen?
Gerade Alltagsfahrer und Berufspendler brauchen Pedale, die auch bei nassen Bedienungen einen sicheren Halt bieten und für die man nicht extra spezielle Schuhe tragen muss.
Außerdem können Flatpedals mit Pins oder Bärentatzen die Schuhsohle beschädigen.
Für meinen Pedaltest habe ich die neuen Fahrradpedale Look Geo City Grip, die Shimano PD-EF205, die Motobicycles Black Edition, die XLC PD-C10 und die ergonomischen Ergotec EP-2, gekauft.
Testübersicht der Plattform Pedale
Hier gibt es die Übersicht als PDF zum herunterladen: Plattformpedal Test
Testsieger: MOTOBICYCLES Reflex Pedal
Das Urban-Pedal von Motobicycles ist mein Testsieger. Das Pedal hat den besten Grip bei trockenen und nassen Bedienungen. Es hat das geringste Gewicht und die niedrigste Bauhöhe.
Als einziges Pedal in diesem Test kann der Q-Faktor um 5 mm verringert oder erhöht werden.
Es ist einfach aufgebaut und kann selbst ohne die Demontage vom Fahrrad, gewartet werden.
Der dafür benötigte 3er Inbusschlüssel ist im Lieferumfang enthalten.
Das Grip-Tape gibt es als Ersatzteil.
Dieses Pedal eignet sich für alle Fahrradarten auch bei schlechten Witterungsbedienungen.
Preis-Leistungs-Sieger: Shimano Pedal PD-EF205
Als einziges Flat-Pedal in meinem Test hat das Shimano PD-EF205 ein Gehäuse aus eloxiertem Aluminium und einer harten Kunststofftrittfläche.
Auf der Trittfläche sind unterschiedlich hohe Noppen angebracht.
Diese sorgen für sehr viel Grip sowohl bei Trockenheit als auch bei Nässe.
Shimano typisch sind die Pedale mit Konus-Kugellagern ausgestattet.
Das Pedalgehäuse ist in 5 verschiedenen Farben erhältlich. Passende Reflektoren gibt es als Zubehör.
Durch das massive Metallgehäuse und die aufwendige Lagerung sind die Pedale mit 580 Gramm die schwersten in meinem Test.
Durch seinen stabilen Korpus ist das Pedal auch für den härteren Einsatz auf einem Mountainbike geeignet.
Look Pedal Geo City Grip
Das neue Fahrradpedal Look Geo City Grip ist in vier Farben erhältlich.
Die Trittfläche ist verschraubt und kann jederzeit ausgetauscht werden.
Sie kommt vom Schuhsohlenspezialisten Vibram.
Die Trittfläche besteht aus einem vulkanisierten Gummibelag und bietet für Schuhe mit wenig profilierter Sohle unter allen Bedingungen eine hohe Rutschfestigkeit.
Das Look Geo City Grip ist für Alltagsfahrer, die sowohl Sneaker, Sandalen oder Businessschuhe tragen, sehr gut geeignet.
XLC City-/Komfortpedal PD-C10
Das günstigste Pedal in diesem Test ist das XLC PD-C10.
Mit 354 Gramm ist es das zweitleichteste Pedal und die Bauhöhe ist mit 20 Millimeter auch sehr niedrig.
Das Sandpapier auf den Trittflächen ist nicht so griffig wie beim MOTO Pedal.
Das Pedal hat die kleinste Trittfläche und durch die offene Bauform im Bereich der Achse reduziert sich die Auflagefläche zusätzlich.
Deshalb eignet sich dieses Pedal für Schönwetterfahrer auf City- oder Trekkingbikes.
Alltagsfahrern, die bei jedem Wetter unterwegs sind, würde ich ein Pedal mit mehr Grip empfehlen.
Ergotec City- und Trekkingpedal EP-2
Das Pedal vom Ergonomiespezialisten Ergotec weckte bei mir große Erwartungen.
Als einziges Pedal in diesem Test hat es eine ergonomisch geformte Trittfläche und eine Begrenzung, damit der Knöchel genügend Abstand zur Fahrradkurbel hat.
Die Trittfläche ist mit Sandpapier belegt, das aber nicht an das sehr gute Grip Tape der Moto Pedale herankommt.
Die Trittfläche ist wie beim XLC Pedal ebenfalls durchbrochen.
Die leicht konkave Form der Aufstandsfläche vermittelte bei den stehend gefahrenen Passagen einen unsicheren Eindruck.
Das Pedal eignet sich wie vom Hersteller empfohlen am besten für City- und Trekkingbike.
Für Radfahrer, die auch bei schlechter Witterung unterwegs sind, die gerne stehend und im Wiegetritt fahren, ist dieses Pedal nicht zu empfehlen.
Wie habe ich die Pedale getestet?
Ich habe die Pedale zunächst auf einem Rundkurs von 5 Kilometer Länge getestet.
Der Kurs bestand aus 30 % Asphalt bergauf, 40 % Feld, Wald und Wiesenwegen und 30 % Singeltrail-Abfahrt.
Die Singeltrailabfahrt bin ich stehend gefahren.
Ich habe einen kurzen Rundkurs gewählt, um die Pedale hintereinander auf der gleichen Strecke fahren zu können und dadurch eine bessere Vergleichbarkeit zu bekommen.
Um das Ergebnis durch Müdigkeit in der Muskulatur nicht zu verfälschen, habe ich ein E-Mountainbike ohne Rahmenfederung genutzt.
Die Strecke wurde je Pedal einmal trocken und einmal mit nassen Pedalen und Schuhsohlen befahren.
Anschließend habe ich alle Pedale bei längeren Mountainbike-Touren und im Alltagseinsatz genutzt.
Hinweis: Die technischen Daten wie Gewicht, Trittfläche, Bauhöhe und Q-Faktor sind keine Herstellerangaben, sie wurden von mir gewogen und gemessen.
Warum habe ich die Pedale getestet?
Aufgrund einer Verformung meines rechten Fußes ist es mir nicht mehr möglich, mit normalen Schuhen oder mit Radschuhen zu fahren.
Derzeit kann ich nur mit Minimal- oder Barfußschuhen gehen und Radfahren.
Plattform-Pedale fürs Mountainbike haben immer Pins oder Zacken um sich mit der Schuhsohle zu verzahnen. Bei Barfußschuhen, die meist nur eine Sohlendicke von 5 mm haben, drücken diese Pins nach kurzer Zeit unangenehm.
Aus diesem Grund habe ich die Plattform-Pedale für Citybikes getestet, um zu sehen, ob und unter welchen Bedingungen diese Pedale fürs Mountainbike geeignet sind.
Häufige Fragen zu Fahrradpedalen
Pedal-Arten
Blockpedale sind die klassischen Tourenpedale, die optisch wie aus einem Stück gefertigt aussehen. Früher mit einem Metallrahmen und zwei eingesetzten Kunststoffblöcken. Heute bis auf die Achse und Lager, überwiegend aus Kunststoff gefertigt.
Bärentatzen-Pedale kommen aus dem Mountainbikesport. Es handelt sich um Pedale mit einem Metallkorpus, das mit einem Metallkäfig eingefasst ist.
Der Käfig hat Zacken oder Kerben auf beiden Seiten, die sich mit der Schuhsohle verzahnen können und dadurch guten Halt bieten.
Plattformpedale haben eine größere Trittfläche. Es gibt sie aus Metall mit Pins, die sich ebenfalls mit der Schuhsohle verzahnen.
Diese Pedale kommen ursprünglich aus dem BMX-Sport und sind heute auch beim Mountainbike weit verbreitet.
Eine neuere Variante sind die Plattformpedale aus meinem Test.
Diese sind für City- und Trekkingbike konzipiert. Meist ist die Plattform aus Kunststoff, der mit einem besonders rutschfesten Material belegt ist.
Klickpedale werden von Radsportlern benutzt. Dazu benötigt man neben den Pedalen spezielle Radschuhe, in die ein Gegenstück zum Pedal (Cleats) eingeschraubt wird.
Die Pedale sind klein und die Schuhe rasten in den Klickpedalen ein. Mit normalem Schuhwerk kann man Klickpedale nicht nutzen.
Kombipedale haben auf der einen Seite einen Klickmechanismus und auf der anderen Seite einen Bärentatzenkäfig.
Diese Pedale können deshalb mit und ohne spezielle Radschuhe gefahren werden.
Wie werden Fahrradpedale richtig montiert?
Fahrradpedale haben auf der rechten Seite ein Rechtsgewinde und Links ein Linksgewinde.
Eine Markierung an der Pedalachse oder am Gehäuse gibt Aufschluss, ob das Pedal Rechts- oder Linksgewinde hat.
Die Markierung ist ein R, L oder einer zusätzliche Rille an der Pedalachse meist auf der linken Seite. In diesen Fällen gibt es einen Hinweis in der Bedienungsanleitung.
Um die Pedale jederzeit wieder lösen zu können, muss das Gewinde mit Montagepaste oder Fett eingestrichen werden.
Die Pedale werden je nach Hersteller mit einem Drehmoment zwischen 28 und 35 Newtonmeter (Nm) angezogen.
Montagewerkzeug
Je nach Modell benötigt man einen 6er oder 8er Inbusschlüssel oder einen 15er Gabelschlüssel.
Damit die Pedale mit der richtigen Kraft angezogen werden, ist ein Drehmomentschlüssel sinnvoll.
Pedalgewinde
Beim Fahrrad kommen zwei Gewindegrößen zum Einsatz.
Das Gewindemaß 9/16″ (0,56″ x 20 tpi*) kommt am häufigsten vor. Normale Fahrradpedale und Fahrradklickpedale sind heutzutage mit einem 9/16″ Gewinde versehen.
Das Maß 1/2″ (0,5″ x20 tpi*) findet sich gelegentlich an Kinder- und BMX-Rädern. Beim normalen Fahrrad ist diese Größe ausgestorben.
Die Auswahl an Pedalen für diese Größe ist relativ gering. Klickpedale mit 1/2″ Gewinde gibt es überhaupt nicht auf dem Markt.
*TPI = „Threads Per Inch“ bezeichnet die Zahl der Gewindegänge pro Zoll
Q-Faktor bei Pedalen
Der Q-Faktor bei Pedalen sagt aus, wie groß der Abstand von der Fahrradkurbel Außenseite bis zur Mitte der Trittfläche ist.
Was sagt die Bauhöhe der Pedale aus?
Die Bauhöhe gibt an, wie dick ein Pedalkörper ist.
Tauscht man ein Pedal mit großer Bauhöhe gegen eins mit niedriger Bauhöhe, sollte man die Sattelhöhe anpassen, umgekehrt natürlich auch.
Wie reinigt man Plattform-Pedale?
Wenn die Pedale und vor allem die Trittfläche verschmutzt sind, verschlechtert sich der Grip. Deshalb sollte man die Trittfläche mit Wasser und einer milden Seife reinigen.
Um den Schmutz aus den Zwischenräumen der Trittfläche zu bekommen, eignet sich am besten eine Bürste.
Achtung: Geschirrspülmittel oder Pflegeöle sind nicht geeignet, da diese rückfettende Eigenschaften haben und die Trittfläche rutschig machen.
Lichttechnische Einrichtungen an Fahrrädern StVZO § 67
In der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung ist festgelegt, dass Fahrradpedale nach vorne und nach hinten je einen gelben Rückstrahler haben müssen.
https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__67.html
Kommentare, Fragen und Kundenmeinungen
Wenn du Fragen zum Test oder zu den einzelnen Pedalen hast, stelle mir diese hier in den Kommentaren.
Viele Grüße Armin
Kommentare
Helmut 12. September 2021 um 09:37
Hallo, guten morgen,
was einem auch interessieren würde wäre wie die Pedale gelagert sind(Gleitlager, Industrielagern mit wie vielen Lagern)
Habe bisweilen mein 3-tes Bike von CUBE. Ein halbes Jahr und die Pedale fingen an zu knacken. Im Gegensatz zum Bike waren die Pedalen die minderwertigsten Teile. Ein paar Hinweise zur Art der Lagerung und Leichtgängigkeit wären hilfreich. Möchte mindestens 30 Euro ausgeben, unter dieser Preislage wird nichts zu finden sein, damit ich mindestens 2 Jahre keinen Ärger habe.
Wiege 100Kg und strapaziere mein Bike nicht. Lange Straßenfahrten, keine Geländefahrten.
Dank im voraus.
H.Hanckl
Armin 12. September 2021 um 10:54
Hallo Helmut,
das Shimano Pedal hat zwei Konus Kugellager. Ergotec, XLC und Motobicyles haben großflächige Gleitlager. Das Moto lässt sich zum säubern und schmieren, zerlegen.
Auf der Look Pedalachse sitzen aussen zwei gedichtete Wälzlager und innen ein Gleitlager.
Viele Grüße Armin