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Faszien: Trainingsmöglichkeit für Radsportler

 

Welche Vorteile bringt Faszientraining dem Radsportler?

 

Lange Zeit wurden sie weder von Sportmedizinern noch von Trainern oder Physiotherapeuten ernst genommen.
Heute sind sie in der Fitnessszene die Entdeckung schlechthin.

Als Faszien werden alle kollagenen Bindegewebsfasern bezeichnet, die unsere Organe, Muskeln und Bänder umhüllen. Je besser dieses spezielle Gewebe in Schuss ist, umso entspannter, koordinierter und geschmeidiger sind viele Körperbewegungen. Zusätzlich sind die Faszien ein wichtiger Wasserspeicher im Körper. Ein Kleinkind hat einen Wasseranteil von 80 Prozent im Bindegewebe während Senioren nur noch etwa 50 Prozent Wasseranteil haben. Dies erklärt auch die große Beweglichkeit von Kleinkindern.

Für die Leistungsfähigkeit, vor allem in Hinblick auf eine optimale Kraftübertragung, ist auch für Radsportler ein bestimmtes Maß an Beweglichkeit unverzichtbar.

 

Faszientraining an den Oberschenkeln

Training des Quadrizeps beugt Muskelkrämpfen vor. © BLACKROLL/Sebastian Schöffel

 

Was sind Faszien?

 

Der menschliche Körper ist von einem komplexen Netz aus Bindegewebe durchzogen.
Dieses Verbindungsnetz umschließt unter anderem alle Muskeln, die für die Beweglichkeit und Koordination zuständig sind. Darüber hinaus gehören auch Bänder und Sehen zu diesem Verbindungssystem. Die meisten davon sind ebenfalls von feinem Bindegewebe, den sogenannten Faszien umgeben.

Unter dem Mikroskop ähnelt dieses faszinierende System einem durchsichtigen, glatten Netz, das mit Feuchtigkeit durchtränkt ist.
Bleibt es untrainiert, geht die netzartige Struktur verloren und es kommt zu „Verklebungen“. Auch diese lassen sich unter dem Mikroskop gut erkennen. Diese Verklebungen wiederum führen zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen.

 

Bedeutung der Faszien

 

Experten haben mittlerweile erkannt, dass sich Mobilitätsdefizite enorm auf die Leistungsfähigkeit auswirken.
Demnach birgt gezieltes Faszien Training im Hinblick auf eine Leistungssteigerung enormes Potenzial.

Während ein steifes, sprödes oder gar beschädigtes Netz aus Bindegewebe zu Verklebungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann, sorgt regelmäßiges Faszien Training für den Erhalt des Bindegewebsflüssigkeitshaushaltes und damit fortlaufende Regeneration.
Fehlbelastungen und Haltungsschäden können von vornherein vermieden werden.

 

Beispiel „Superficial Backline“

 

Der beinahe mystisch klingende Begriff beschreibt jene Faszienstruktur, die den größten Teil der körperrückseitigen Bewegungskette ausmacht.

Das Bindegewebsnetz zieht sich demnach von der Fußsohle ausgehend, über die Achillessehne und die Wade, über den hinteren Oberschenkel, die Bänder des Sakralgelenks bis hin zur Rücken- und Nackenmuskulatur.
Im Zusammenspiel mit der Muskulatur, den Bändern und Sehnen haben diese Faszien die Aufgabe, den Körper aufrecht zu halten. Sind Teile dieser Struktur gestört, äußert sich das in Problemen oder gar Schmerzen in den Beinrückseiten, im Bereich des Gesäßes und/oder im Rücken.

Für den Radsportler bedeutet eine eingeschränkte Superficial Backline, dass der Kraftfluss beim Treten nicht mehr optimal gewährleistet ist.
Experten erkennen das daran, dass der Radler beim Pedalieren automatisch die Fersen anhebt.

 

 

Faszientraining am Bein

Zur Trainingsvorbereitung oder Regeneration von der Achillessehne bis zur Kniekehle rollen. © BLACKROLL/Sebastian Schöffel

 

Faszien Training

 

Grundsätzlich bildet eine gesunde, eiweißreiche Ernährungsweise in Verbindung mit regelmäßiger Bewegung eine gute Basis für ein gesundes Fasziensystem. Vor allem Übungen, die ganze Muskelketten ansprechen, wie Good Mornings, Rudern, Deadlifts u. ä. halten die Faszien geschmeidig.

Zusätzlich hat sich die Selbstmassage mit der sogenanntenn„Blackroll“* bewährt.
Dabei handelt es sich um eine feste Schaumstoffrolle, die eine Kompression der faszialen Strukturen bewirkt und so deren Flüssigkeitshaushalt reguliert. Ungeübte sollten sich entsprechende Übungen entweder von einem Trainer mit entsprechender Ausbildung oder von einem Physiotherapeut zeigen lassen.
Darüber hinaus bieten die mitgelieferten Gebrauchs- und Übungshinweise sehr gute Unterstützung.

Die kurzfristigen Erfolge sind oft verblüffend. Sportler beispielsweise, die glaubten, ihre Muskulatur der Beinrückseite sei „verkürzt“, erlebten nach 30 Minuten rollen auf der Blackroll* eine enorme Verbesserung der Beweglichkeit.
Grund: Die Gleitfähigkeit des Fasziennetzes hatte sich im gerollten Bereich erhöht.

 

 

Faszientraining Oberschenkel hinten

Faszientraining für die Oberschenkel © BLACKROLL/Sebastian Schöffel

 

Fazit: Vor allem Radsportler, die keine regelmäßigen Ausgleichsübungen durchführen, sollten ihren Körper mit gezieltem Faszien Training unterstützen.

Studien belegen, dass regelmäßige Selbstmassage mit der Blackroll* nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Regeneration nach einer anstrengenden Tour oder einem Rennen unterstützt.

 



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