Gesäß, Sitzknochen und Taubeitsgefühle
Inhalt
12 Millionen Radfahrer haben Probleme mit dem Sitzen
Jeder zweite Radfahrer klagt über Sitzbeschwerden
Vor allem bei Einsteigern oder zum Saisonstart, nach einer längeren Pause, kommt es häufig zu Schmerzen an den Sitzknochen. Die Knochenhaut um den Sitzknochen wird durch die ungewohnte Reibung gereizt.
Um die Reibung zu reduzieren sollte eine Radhose mit Sitzpolster getragen und zusätzlich eine Gesässcreme oder Salbe verwendet werden.
Nach fünf bis sechs Fahrten reduziert sich das Schmerzempfinden. Aber nach zwei bis drei Wochen Fahrpause beginnen die Beschwerden erneut.
Die Grafiken zeigen die Schmerzpunkte am Becken © SQlab
Männer haben häufiger Probleme mit dem Sattel
Über Taubheitsgefühle der Genitalien klagen überwiegend Männer. Durch falsch eingestellte, zu schmale bzw. zu weiche Sättel, drückt die Sattelnase direkt auf die Genitalien.
Die Durchblutung verschlechtert sich. Im Dammbereich verlaufen viele Nerven und Gefäße die für die Erektion verantwortlich sind. Ständiger Druck in diesem Bereich kann zur Reduzierung der sexuellen Leistungsfähigkeit führen.
Die Prostata beim Mann ist eine Drüse die ein Leben lang wächst. Das kann mit zunehmenden Alter zu Problemen führen.
Bei Beschwerden sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Nach einer Operation oder Entzündung ist es ratsam jeden Druck im Dammbereich zu vermeiden und eine längere Radpause einzulegen. Wie lange diese sein sollte, besprechen Sie am Besten mit ihrem Arzt.
Danach sollten sie einen Prostata Fahrradsattel nutzen der den Druck je nach Modell bis zu 100 Prozent reduziert.
Bei Frauen liegt der Schambeinbogen tiefer. Deshalb kann es zu schmerzhaften Druckstellen durch die Sattelnase kommen. Zu schmale oder zu weiche Sättel drücken auf die Genitalien oder das Steissbein.
Das Steissbein ist bei Frauen beweglicher und reagiert dadurch empfindlicher auf Druck.
Druckschmerzen und Taubheitsgefühle lassen sich bei Frauen und Männern vermeiden durch:
- die richtige Sattelhöhe und Neigung
- die optimale Sattelbreite
- die entsprechende Sattelhärte
- die passende Sattelform
- eine Radhose mit einem Stoß dämpfenden Sitzpolster
- eine aufrechtere Sitzposition
- gelegentliches Fahren im Stehen (Wiegetritt)
- nachrüsten einer gefederten Sattelstütze
Um die richtige Sattelbreite zu ermitteln hat Ihr Fahrradhändler einen Messhocker.
Die meisten Händler bieten auch Testsättel an oder eine „Wohlfühlgarantie“ wobei der gekaufte Sattel innerhalb eines festgelegten Zeitraums umgetauscht werden kann. Um Ihren Sitzknochenabstand zu Hause auszumessen gibt es auf der Seite bikesattel.de eine Anleitung.
Vermessen des Sitzknochenabstandes um die richtige Sattelbreite zu ermitteln © Fahrrad & Gesundheit
Unsere Sattelfavoriten findet Ihr im Blogartikel: Der optimale Fahrradsattel
Hier gibt es einen Beitrag zu Prostata Fahrradsättel für Männer
Wie der Sitzknochenabstand gemessen wird könnt Ihr in dem Blogbeitrag Sitzknochenvermessung Zuhause nachlesen.
Lesermeinungen, Fragen und Kommentare
Wen Ihr Fragen zu dem Beitrag habt oder zu anderen Themen rund ums Fahrrad, dann schreibt mir das in die Kommentare.
Ich freue mich auf Eure Nachrichten.
Armin
Kommentare
David 16. Juni 2023 um 17:42
Hallo, ich habe ein mtb gekauft, das letzte mal radfshren ist Jahre her, bin ungefähr 70km gefahren verteilt auf 3 Fahrten mit Abständen.
Heute viel mir beim sitzen auf das ich am rechten sitzknochen eine beule spüre und zwar nur dann wenn ich auf einem Stuhl sitze. Es fühlt sich an als würde 8ch auf etwas sitzen, es ist nur rechts und direkt am sitzknochen also tief im sitzfleisch.
Es tut nicht weh aber durch Tasten und hin und her bewegen fühle ich eine Masse innerhalb der Masse.
Was könnte das sein?
Im Netz findet man nur Dinge direkt am genitalberreich oder im damm Bereich oder an der hautoberfläche.
Es ist auch nix zu sehen, keine Rötung Entzündung oder sonstige Dinge.
Armin 17. Juni 2023 um 12:43
Hallo David,
der Beschreibung nach könnte es sich um ein Lipom handeln. Aber das solltest Du unbedingt von einem Arzt abklären lassen.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Armin
Nitta 26. Mai 2022 um 22:04
Hallo hab ein neues MTB mit dem ich auch super zurecht komme nur jetzt seit kurzem wenn wir Trails fahren sogenannte schwierige Abfahrten die viel Kraft ,Ausdauer und Technik beanspruchen kann ich nicht mehr lange auf dem bike auf den Pedalen stehen da plötzlich mein linkes Bein sehr Schmerzt und es sich anfühlt als würde kein Blut mehr durchlaufen. Jetzt wäre meine Frage könnte es an dem sattel liegen 🤔? Um eine Tipp oder Rat wäre ich dankbar 🤗lg
Armin 27. Mai 2022 um 10:02
Hallo Nitta,
wenn das Bein im stehen schmerzt oder nicht richtig durchblutet wird hat das vermutlich weniger mit dem Sattel zu tun.
Wenn der Schmerz direkt nach dem aufstehen kommt kann es sehr wohl mit dem Sattel zu tun haben.
Allerdings gibt es noch andere Ursachen.
Es kann an der falschen Sattelhöhe liegen, wenn Du Klickpedale nutzt kann es an der Ausrichtung der Pedalplatten liegen, es kann auch an der Sattelform und Sattelbreite oder generell an der Sitzposition und der Haltung des Oberkörpers liegen.
Ohne zu sehen wie Du auf Deinem Bike fährst ist es schwierig einen Rat zu geben.
Einen Tip den ich Dir geben kann, überprüfe die Sattelhöhe und stelle wenn die Höhe passt, den Sattel trotzdem etwa einen Zentimeter tiefer.
https://www.fahrrad-gesundheit.de/sattelhoehe-und-sattelversatz/
Wenn das nichts bringt, messe Deinen Sitzknochenabstand und kontrolliere die Sattelbreite.
https://www.fahrrad-gesundheit.de/sitzknochenvermessung-zuhause/
Wenn auch das keine Besserung bringt solltest Du Dich mit einer Ergonomieberatung an einen Fachhändler oder ein Bikefitting Labor wenden.
Ich hoffe meine Antwort hilft Dir weiter.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Armin
Rudi 15. April 2022 um 09:12
Habe 4 verschiedene Sättel durchprobiert, fahre zur Zeit mit einem SQLAB. Sitzposition mehrmals verändert, zur Zeit fahre ich nach Ausmessung des Körpers eines Radgeschäftes und somit einer annähernd optimalen Position. Ich kämpfe seit 1 Jahr mit folgendem Problem. Elektrischer Schmerz ausgehend von den inneren Sitzhöcker. Beim Fahren selber keine Schmerzen nur bei ersten Kontakt mit den Sitzhöcker. D.h. kreise ich mit den Finger auf den Sitzhöcker strahlt ein elektrischer Schmerz von Höcker bis in den Hoden und Leiste. Urologe meint alles OK. Gibt es Erfahrung mit diesem Problem? Bin Mountainbiker und fahre mit einem Fully, LG Rudi
Armin 16. April 2022 um 12:57
Hallo Rudi,
das klingt für mich nach einem Problem mit dem Ischiasnerv. Am besten wendest Du Dich an einen Orthopäden um abzuklären ob es sich um eine Ischialgie handelt.
Solange würde ich mit dem Radfahren pausieren damit es nicht zu einer chronischen Entzündung kommt.
Viele Grüße und schöne Ostern
Armin
Andrè 10. März 2022 um 19:11
Hallo Armin,
seit November Radl ich etwas auf der Rolle und fast immer am Wochenende. Seit gut einer Woche habe ich aber solche beschwerden im Lendenbereich, dass selbst das normale Sitzen auf einem Hocker unangenehm ist. Die beschwerden liegen direkt zwischen Oberschenkelinnenseite und Genitalien. Anfangs habe ich einen klassischen „Wolf“ vermutet, was es aber nicht ist. Oberflächlich ist nix zu erkennen, weder abieb, schürfungenen, „Pickelchen“, Haarwurzel… Das unangenehme Gefühl zieht sich sogar fast bis in die Pobacke richtung Oberschenkelrückseite. Was kann das sein? Ich vermute die warme, lange Winterhose mit zuweichem Polster könnte Probleme machen. Auf der Rolle und im Sommer fahre ich eher harte Sättel mit der SQlab Hose (wenig gepolstert). Ich hoffe du hast eine Idee wie ich das schnell beheben kann. Mit sportlichen Grüßen, André
Armin 11. März 2022 um 17:48
Hallo André,
es könnte mit der Hose zu tun haben, probiere doch einfach die SQlab Hose.
Bevor Du wieder trainierst sollten die Schmerzen allerdings komplett abgeklungen sein.
Für mich klingt es aber eher nach einem muskulären Problem. Da Du ja schreibst, dass es bis in den Gluteus Maximus zieht.
Wenn die Schmerzen verschwunden sind solltest Du mit Dehnungen vor allem des Pomuskels beginnen.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Armin
Nadine 10. März 2022 um 00:17
Hallo Armin,
Ich bin zwar keine Radfahrerin, aber ich bin passionierte Motorrad Fahrerin. Ich habe mir eben noch meine Lenkerhöhe und Neigung anpassen lassen und jetzt besteht aber immer noch das Problem, dass ich bei jeder Fahrt unglaubliche (höllische) Schmerzen an den Sitzknochen bekomen, ich spüre vörmlich wie sie anfangen zu glühen und ich muss dann öfters stehen bleiben um mich aufzurichten und die Gesässknochen zu entspannen, das ist aber dann nicht von langer Dauer dann tut es wieder weh. Ich habe mir vir kurzem ein Gel-Kissen unter den Sitz einbauen lassen, doch es nützt imner noch nichts. :-(. Hat jemand vielleicht einen Rat??? Würde mich sehr freuen wieder lange Touren fahren zu können OHNE Schmerzen. Besten Dank im voraus.
Armin 10. März 2022 um 17:54
Hallo Nadine,
ich fahre selbst auch Motorrad. Wenn ich Dich richtig verstehe hast Du die Schmerzen beim Motorrad fahren.
Bei meinem alten Motorrad hatte ich die Probleme auch, die original Sitzbank war zu weich.
Ich habe mir bei einem Sattler die Sitzbank straffer polstern lassen.
Deiner Beschreibung nach könnten auch die Muskeln schmerzen. Die Gesäßknochen können nicht entspannen.
Die Schmerzen an den Gesäßknochen oder Sitzbeinhöckern kommen daher, dass die Knochenhaut durch die Vibrationen und die Reibung an den Knochen scheuert und das zu Reizungen und Entzündungen führt.
Zum Saisonstart gibt es auch viele Radfahrer die plötzlich Probleme bekommen. Das kommt daher das über den Winter nur wenig oder gar nicht gefahren wird. Deshalb gibt es noch keine Gewöhnung.
Durch regelmässiges Fahren mit kürzeren Distanzen tritt die Gewöhnung nach drei bis vier Touren ein. Wenn Du so lange gefahren bist bis du starke Schmerzen hattest, dann musst Du solange pausieren bis du komplett schmerzfrei bist.
Ich war heute vier Stunden mit dem Moped unterwegs und da ich diesen Winter wenig gefahren bin musste ich in der letzten Stunde auch zwei Pausen einlegen.
Was Dir vielleicht helfen kann ist eine Radhose mit Sitzpolster die Du unter Deinen Motorrad Klamotten trägst. Und um die Reibung zwischen Kleidung und Haut zu reduzieren ist eine Gesäßcreme gut geeignet.
Wenn das nicht hilft brauchst Du eine Sitzbank die Dir ein erfahrener Sattler anpasst.
DLzG Armin
Hanna 6. Juni 2021 um 19:22
Hallo. Habe nach dem Radfahren Nachts große Probleme mit Krämpfe in den Beinen. Habe schon einige Sattelt ausprobiert. Hilft mir vllt ein Bandscheibensattel? Bin sehr traurig und es belastet mich sehr. Bin für jeden Tipp dankbar! LG Hanna
Armin 7. Juni 2021 um 10:14
Hallo Hanna,
die Ursachen für Wadenkrämpfe können sehr unterschiedlich sein. Sie entstehen oft durch Überlastung der Muskulatur oder durch einen Mangel an Magnesium. Wichtig beim Radfahren ist das regelmäßige Trinken. Je nach Intensität sollte man pro Stunde zwischen 0,3 und 0,7 Liter Flüssigkeit trinken. Am besten eignen sich dünne Saftschorlen oder Elektrolytgetränke.
Ein ungeeigneter Sattel ist dafür eher nicht verantwortlich. Wenn der Sattel nicht passt und die Durchblutung der Muskulatur behindert merkst Du das schon während der Tour.
Ich hoffe meine Antwort hilft Dir weiter.
Liebe Grüße Armin
Norman Anja 27. Februar 2021 um 14:12
Hallo Armin!
Danke für die wirklich ausführlichen Infos. Ich habe ein spezielles Sattelproblem. Ich habe einen hohen Sitzhöckerabstand (ca. 14 cm). Ich bin stark übergewichtig und habe einen entsprechend großen Oberschenkelumfang. Bei meinem jetzigen Sattel neige ich dazu, wegen des fehlenden Platzes zwischen den Oberschenkeln nach vorne zu rutschen, wodurch ich dann aber nicht ordentlich auf den Höckern sitze . Außerdem habe ich trotz waagerecht montiertem Sattel meist das Gefühl, der Sattel wäre vorne zu hoch, was die Neigung zur Rundrücken-Sitzhaltung noch erhöht.
Ich suche also einen Sattel, der hinten breit ist mit etwas Polsterung, aber nach vorne schnell schmal wird.
Gruß Norman Anja.
Armin 28. Februar 2021 um 10:16
Hallo Norman Anja,
Deiner Beschreibung nach habe ich den Eindruck, dass Dein Problem nicht unbedingt am Sattel liegt sondern eher an der Sitzposition. Wenn Du nach vorne rutschst und trotz waagerechter Ausrichtung des Sattels Druck im Dammbereich entsteht ist vermutlich der Abstand zum Lenker zu groß oder der Lenker zu tief.
Du hast leider nicht erwähnt was für ein Rad Du fährst und welcher Sattel montiert ist. Unter Umständen kann es ausreichen den Sattel etwas nach vorne zu schieben oder einen kürzeren Vorbau zu montieren.
Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag
Armin
Annette 11. November 2020 um 15:22
Hallo Armin, ich kriege leider immer wieder Ischias Probleme beim. Mountainbiken. Nur die rechte Seite, mein Becken ist etwas schief. In einem. vorherigen Beitrag sagst Du, dass Probleme mit dem Ischias auch durch einen zu breiten Sattel kommen kann, so dass der Ischias Nerv, im Bereich der Gesäßmuskulatur und hinteren Oberschenkelmuskulatur gequetscht wird. Genau von dort beginnt bei mir der Schmerz. Nun habe ich allerdings meine Sitzknochen vermessen und fahre nun den sqlab 612 mit 15 cm. Bei schmaleren 612, habe ich das Gefühl, dass nur ein Sitzbeinknochen auf dem. Sattel ist. Hast du eine Idee? LG Annette
Armin 11. November 2020 um 16:32
Hallo Anette,
wie groß ist Dein Sitzknochenabstand? Wenn Du nur ein Zentimeter breiter gewählt hast als empfohlen, dann ist das normalerweise kein Problem.
Hast Du Dein Ischias Problem schon einmal bei einem Arzt abklären lassen?
Häufig kommen diese Schmerzen auch durch einen Bandscheibenvorfall oder durch Verkürzung der Muskulatur.
Liebscher & Bracht hat einige Übungsvideos zur Vorbeugung und akuten Schmerzbehandlung.
https://www.youtube.com/c/LiebscherBrachtDieSchmerzspezialisten/search?query=ischia
Liebe Grüße Armin
Chris 17. September 2020 um 19:42
Hallo Armin,
der Sattel steht schon ziemlich gerade. Den Oberkörper aufrichten stelle ich mir schwierig vor, denn ich bin ja an mein Sitzposition mehr oder weniger gebunden. Außer ich montiere einen anderen Lenker und/oder Vorbau.
Vielleicht versuche ich es aber doch mit dem empfohlenen Sattel mit durchgehendem Mittelkanal. Dann hätte ich allerdings 120 Euro in den Sand gesetzt für den SQlab;-(
Gruß, Chris
Armin 18. September 2020 um 08:42
Hallo Chris,
mit Oberkörper aufrichten meine ich nicht den Lenker höher stellen, sondern die Rückenmuskulatur anspannen damit die Wirbelsäule in ihre natürliche Position kommt und sich aufrichtet. Dabei ist es egal wie hoch der Lenker montiert ist. Nur bei sehr sportlicher Sitzposition, mit tiefem Lenker, lässt sich ein Rundrücken nicht vermeiden.
Du kannst das auf einem Stuhl gut üben. Wenn Du ohne Körperspannung auf einem Stuhl sitzt, sackt Dein Oberkörper zusammen, das Becken geht nach hinten und es entsteht ein Rundrücken. Richtest Du nun Deinen Oberkörper auf, indem Du die Rückenmuskulatur anspannst geht Dein Becken automatisch nach vorne. Dieses Aufrichten kannst Du genauso auf dem Fahrradsattel machen mit dem positiven Nebeneffekt, dass Deine Rückenmuskulatur gestärkt wird.
Gruß Armin
Chris 17. September 2020 um 15:51
Hallo Armin,
ich melde mich noch mal. Das mit dem nach hinten kippenden Becken habe ich noch nicht ganz verstanden bzw. wie kann ich das verhindern? Mir fällt dazu nur ein, die Sattelneigung so zu verändern, dass der Sattel mit der Nase mehr nach oben zeigt, oder liege ich da falsch?
Danke!
Gruß
Chris
Armin 17. September 2020 um 17:49
Hallo Chris,
wenn das Becken nach hinten kippt besteht die Gefahr, dass das Steißbein in den Sattel gedrückt wird.
Wenn die Sattelnase nach oben zeigt kippt, fast automatisch, das Becken nach hinten.
Um das Becken nach vorne zu bringen, sollte der Sattel gerade stehen. Das Becken geht nach vorne indem Du Deinen Oberkörper aufrichtest. Dazu musst Du die Rückenmuskeln vor allem im Bereich der LWS anspannen.
Wenn das Becken nach vorne kippt, hat das Steißbeins mehr Platz bis zum Sattel.
Gruß Armin
Chris 16. September 2020 um 14:29
Hallo Armin,
vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort. Dann werde ich mal meine Sitzposition überprüfen bzw. doch noch mal einen anderen Sattel probieren.
Viele Grüße
Chris
Chris 15. September 2020 um 19:50
Hallo Armin,
auch ich schlage mich mit Schmerzen am Steißbein rum. Die Schmerzen habe ich nicht beim Radeln, sondern nach längeren Touren. Dann schmerzt das Steißbein beim Berühren bzw. Sitzen. Ein Osteopath konnte die Schmerzen vor kurzem stark abmildern. Nun nach ein paar Touren, das gleiche Problem.
Ich fahre ein sportliches Trekkingbike.
Habe nun aufgrund der Steißbeinprobleme den Sattel gewechselt. Fahre aktuell einen SQlab Ergolux 2.0 active. Vorher habe ich den gleichen Sattel aber ohne das active System probiert. Die Beschwerden sind geblieben. Bin ziemlich verzweifelt. Was könnte ich noch unternehmen? Vielleicht an der Sattelneigung Schrauben?
Bin sehr dankbar für Tipps!
Gruß, Chris
Armin 16. September 2020 um 10:03
Hallo Chris,
Steißbeinbeschwerden kommen meist durch erhöhten Druck.
Wenn Du das Gefühl hast, dass das Steißbein beim Radfahren den Sattel berührt ist entweder der Sattel zu schmal oder Du machst einen Rundrücken. Wodurch das Becken nach hinten kippt und das Steißbein in den Sattel gedrückt wird.
Du musst Deine Sitzposition, die Sattelhöhe und die Sattelbreite prüfen.
Wenn das nicht hilft solltest Du einen Sattel mit einem durchgehenden Mittelkanal probieren. Damit das Steißbein auf jeden Fall ohne Druck ist. Geeignet sind die Sättel von Selle SMP.
Eine Übersicht findest Du auf meiner Seite: https://bikesattel.de/marke/selle-smp/
Gruß Armin
Annette 14. September 2020 um 10:11
Hallo ich habe nach dem Radfahren, einen zu hohen Puls. Heute z. B. 99/70 u Puls 90.Was mache ich falsch ? Fahre ca 40 Minuten auf mein Standrad.
Armin 14. September 2020 um 12:00
Hallo Anette,
wenn Dein Puls nach dem Training zu hoch ist, kann das viele Ursachen haben.
Das musst Du mit Deinem Arzt oder Kardiologen abklären.
Es wäre fahrlässig von mir auf die Ferne und ohne Dich zu kennen irgend welche Vermutungen anzustellen.
Liebe Grüße Armin
Melanie 28. Juli 2020 um 10:21
Wieviele Tage sind Taubheitsgefühle, bzw. Druckgefühle am Knochen der Scheide nach dem Fahrradfahren bei Frauen möglich/normal?
Armin 28. Juli 2020 um 10:55
Hallo Melanie,
da kann ich Dir leider nicht weiter helfen. Mit dieser Frage musst Du Dich an einen Urologen oder Gynäkologen wenden.
Hier habe ich noch einen interessanten Beitrag zum Thema Druck am Schambeinbogen gefunden: https://www.sq-lab.com/ergonomie/sqlab-kontaktstellen/becken/druck-schambeinbogen/
Viele Grüße Armin
René 31. Mai 2020 um 12:00
Hallo,
ich habe Probleme, nach dem radfahren, mit meinem Steißbein. Wenn ich mal eine längere Fahrt hinter mir habe, kann ich mich vor Schmerzen kaum noch hinsetzen. Ich habe mir schon einen neuen Sattel zugelegt, Sattel mit einem Mittelkanal. Ich empfinde ihn als sehr bequem, was man von den Vorgänger nicht sagen konnte. Ich weiß leider nicht mehr was ich machen soll. Ich fahre ein MTB, liegt es evtl. daran?
Gruß René
Armin 31. Mai 2020 um 19:37
Hallo Rene,
ohne zu sehen wie Du auf Deinem Rad sitzt und welchen Sattel Du montiert hast, ist es schwierig für mich eine Empfehlung zu geben.
Ich glaube nicht das es an der Art des Rades liegt, sondern eher an der Sitzposition. Steißbeinschmerzen werden durch ständigen Druck auf das Steißbein ausgelöst. Unangenehmer Druck entsteht oft bei sehr aufrechter Sitzposition wie auf einen Citybike oder Hollandrad.
Beim Mountainbike gibt es Probleme wenn Dein Becken nach hinten gekippt ist, weil Du den Dammbereich entlasten möchtest, dann kommt das Steißbein der Satteloberfläche sehr nahe. Wenn dann das Polster weich ist, und Du mit den Sitzknochen einsinkst, drückt das Steißbein ins Polster und wird gereizt.
Abhilfe schafft die Optimierung der Sitzposition, vor allem indem Du das Becken leicht nach vorne kippst.
Dadurch hat das Steißbein mehr Platz und die Rückenmuskulatur stabilisiert Deinen Oberkörper.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen und stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung.
Gruß Armin
Tina 17. Mai 2020 um 20:59
Hallo,
Ich fahre nicht so oft, habe ein Mountainbike und habe alles schon ausprobiert. Mir tun während der Fahrt die Beckenknochen so sehr weh, so dass ich nicht mehr vom Sattel absteigen kann. Und ich habe das Gefühl beim Fahren, dass mein Steißbein auseinanderklappt und höllische Schmerzen bereitet. Eine gute Fahrradhose hab ich, ausgemessen wurd ich, mehrere Sättel ausprobiert…alles nix genutzt. Hat jemand noch einen Tip?
Armin 18. Mai 2020 um 08:44
Hallo Tina,
ohne zu sehen wie Du auf Deinem Bike sitzt ist es nur bedingt möglich einen Tipp abzugeben. Um das Steißbein zu entlasten kann ein Sattel mit einer Aussparung hinten oder einem Mittelkanal, helfen. Manchmal liegt es daran, dass das Becken nach hinten gekippt ist. Wenn das Becken kippt sitzt Du weiter hinten auf den Schambeinkufen, wo diese breiter sind. Dadurch ist dann der Sattel zu schmal und das Becken wird gefühlt auseinander gespreizt.
An Deiner Stelle würde ich zuerst die Sitzposition von einem Fachmann überprüfen lassen. Wenn das alles passt, findet sich meist auch ein geeigneter Sattel.
Liebe Grüße Armin
Jörg 1. Mai 2020 um 22:15
Danke für die schnelle Antwort.
Arbeits Hose oder Jeans. Fahr zur Arbeit mit dem Rad.
Gruss Jörg
Armin 2. Mai 2020 um 18:23
Hallo Jörg,
Du kannst entweder eine Radlerhose tragen und dich bei der Arbeit umziehen. Oder eine Radunterhose anziehen und diese anbehalten. Das ist allerdings den ganzen Tag nicht wirklich angenehm.
Gruß Armin
Jörg 1. Mai 2020 um 19:37
Moin ,
Ich fahre seit ca. 2 Wochen ein e MTB.
Immer wenn ich fahre, Klemm ich mit die Haut vom Hoden Sack zwieschen sattel und innen schenckel ein und es schmerzt doch sehr auf Dauer. (Habe keine schlebbhoden).
Bring breitere sattel vielleicht Linderung?
Liebe Jörg
Armin 1. Mai 2020 um 19:50
Hallo Jörg,
was trägst Du beim Radfahren für eine Hose?
Ein weicherer Sattel bringt keine Besserung.
Mit einer gut sitzenden Radlerhose oder einer Radunterhose kann das eigentlich nicht passieren.
Viele Grüße Armin
Hans 27. April 2020 um 22:02
Hallo.
Ich habe seit elf Jahren eine inkomplette Querschnittslähmung. Die Gesässmuskulatur ist nicht mehr vorhanden.
Fahre seit einem Jahr wieder mit dem Rad. Habe ca. 40 Sättel ausprobiert. Hat nichts geholfen. Habe schon die verschiedensten Hosenkombinationen ausprobiert. Jeans mit einer oder zwei Radlerhosen drunter und vieles mehr. Es zwickt und reibt. Nach 10-20 Minuten beginnen die Schmerzen. Fahre momentan einen sehr dicken und weichen Sattel. Damit geht es eine Zeit lang gut. Es treten dann rote Schürfungen auf.
Pausiere dann einen oder zwei Tage.
Was tun?
Vielen Dank im Voraus.
Gruß Hans
Armin 28. April 2020 um 11:53
Hallo Hans,
in Deinem Fall gibt es keine pauschale Lösung. Ich würde Dir auch zu dem breiten und weichen Sattel raten. Eine Radlerhose ohne eine zweite Hose darüber oder eine Unterhose darunter.
Das Sitzpolster der Hose dick mit Gesäßcreme einstreichen. Zu Beginn hat man ein Gefühl als hätte man in die Hose gemacht, das verliert sich aber sehr schnell. Die Gesäßcreme verhindert die Schürfungen und hält die Haut elastisch.
Vorher solltest du allerdings die Gesäßcreme in der Armbeuge testen um zu sehen ob Du allergisch reagierst.
In meinem Artikel zu den Gesäßcremes findest Du weitere Infos:
https://www.fahrrad-gesundheit.de/gesaesscreme-hautpflege-fuer-den-hintern/
Ich hoffe meine Antwort hilft Dir weiter.
Viele Grüße Armin
Conny 28. März 2020 um 10:33
Ich fahre schon lange Fahrrad (MTB), in den letzten Monaten wieder vermehrt. Seit ca. drei Wochen habe ich Schmerzen zwischen Gesäß und Oberschenkel, also der Sitzknochen ist es definitiv nicht, denn die Schmerzen kenne ich auch. Irgendeine Idee, was das sein könnte? Würde vom Gefühl auf Sehnen tippen, habe Angst, dass es chronisch werden könnte.
Armin 28. März 2020 um 10:54
Hallo Conny,
ich bin kein Physiotherapeut. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein muskuläres oder ein fasziales Problem ist.
Schau Dir mal die Youtubevideos von Liebscher und Bracht zu diesem Thema an.
https://www.youtube.com/watch?v=T3qc7pnf4uI
Gruß Armin
claudia 17. Juli 2019 um 13:11
mich schmerzen die sitzbeinhöcker und der mittlere der fusssohle krampft nach einer gewissen zeit – habe aber länger pausiert –
Armin 17. Juli 2019 um 16:00
Hallo Claudia,
schmerzende Sitzbeinhöcker verschwinden nach regelmässigem Training. Zu Beginn ist es besser etwas kürzere Strecken zu fahren aber dafür drei bis vier mal in der Woche. Der Gewöhnungsprozeß lässt sich mit einer gepolsterten Radlerhose beschleunigen.
Krämpfe in der Fußsohle entstehen zu Beginn des Trainings oft durch die Überlastung der Fußmuskulatur. Wie Du die Muskulatur entspannst und dadurch Krämpfen vorbeugst, siehst Du in diesem YouTube Video: https://youtu.be/Ot8IRrlRrzk
Viele Grüße Armin
König 30. Juni 2019 um 12:20
Kann es bei einem zu breiten Sattel zu gesundheitlichen Problemen kommen, z.B. Ischiasbeschwerden.
Armin 30. Juni 2019 um 17:15
Hallo,
ein breiter Sattel der nicht zur Sitzposition und Oberkörperhaltung passt kann zu Beschwerden führen. Dazu gehören auch Probleme mit dem Ischias. Durch einen zu breiten Sattel kann der Ischias Nerv, im Bereich der Gesäßmuskulatur und hinteren Oberschenkelmuskulatur gequetscht werden. Allerdings können Probleme mit dem Ischias auch aus der Lendenwirbelsäule oder einer falschen Knie- und Fußstellung hervorgerufen werden.
Gruß Armin