Wie Kinder sicher Radfahren lernen
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Treten, Gleichgewicht halten, lenken, bremsen – Fahrrad fahren ist nicht einfach.
Die meisten Kinder beherrschen entwicklungsbedingt erst im Alter von sechs bis sieben Jahren ein Fahrrad wirklich sicher. Deshalb sollten Eltern Ihr Kind nicht zu früh aufs Rad lassen.
Laufrad und Roller unterstützen das Radfahren lernen
Schon die Jüngsten, ab etwa zwei Jahren, können auf einem Laufrad spielerisch üben, das Gleichgewicht zu halten, die Geschwindigkeit zu beeinflussen, zu lenken und zu bremsen.
Wird es gefährlich, haben die Füße Bodenkontakt.
Rollerfahren ist für Kinder ab etwa drei Jahren geeignet. Bei Gefahr kann das Kind leichter abspringen als von einem Fahrrad.
Früh übt sich… Optimale Vorbereitung fürs Fahrrad fahren mit dem Laufrad © www.abus.de/pd-f
Kinder Laufräder *
Erst wenn ihr Kind das Laufrad und/oder den Roller sicher und geschickt fährt und sich für das Radfahren brennend interessiert, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, auf ein Fahrrad umzusteigen.
Achtung! Auf Stützräder am Kinderfahrrad sollten Sie grundsätzlich verzichten. Dadurch erlebt das Kind ein völlig falsches Gleichgewichts- und Fahrgefühl. Die Erfahrung zeigt, dass sich Kinder, die zunächst mit Stützrädern unterwegs waren, mit dem „richtigen“ Radfahren lernen viel schwerer tun, als andere.
Kaufen Sie die passende Größe
Das tollste Fahrrad macht Kindern keine Freude, wenn es zum „Reinwachsen“ gekauft wird und viel zu groß, zu schwer und unhandlich ist.
Das Gleiche gilt für die Ausstattung. Auch sie sollte auf das Alter, die Größe und Bedürfnisse des jungen Fahrers abgestimmt sein.
Egal ob Fahrrad oder Roller ein Helm sollte immer getragen werden. © www.abus.de/pd-f
Wichtige Regeln
Die richtige Größe
Die nachfolgenden Größenangaben sind Durchschnittswerte, da bei Kindern die Körperproportionen oft sehr unterschiedlich sind und die Rahmengrößen je nach Hersteller variieren.
Deshalb sollten Sie Ihr Kind zum Kauf unbedingt mitnehmen.
Ihr Fachhändler berät Sie gerne zur richtigen Radgröße.
Der Rahmen darf maximal so hoch sein, dass das Kind bei niedrigster Satteleinstellung mit beiden Füßen auf den Boden kommt. Zum gefahrlosen Radfahren lernen, sowie das Auf- und Absteigen, muss der Einstieg des ersten Kinderrades niedrig sein.
Lenkerhöhe
Junge Menschen sollten möglichst aufrecht sitzen. Das gilt auch für die Sitzposition auf dem Fahrrad. Kinder haben ein kleineres Sichtfeld als Erwachsene eine aufrechte Sitzposition verbessert den Überblick.
Um Stürze abzumildern, empfehlen sich Schutzpolster an den Enden und in der Mitte des Lenkers. Sattel und Lenker müssen so eingestellt werden, dass die Knie beim Treten genügend Freiheit haben und nicht etwa vorne anstoßen.
Welche Bremsen am Kinderrad?
Sie muss vom Kind problemlos erreichbar und so leichtgängig sein, dass sie auch in einer Schrecksekunde ohne besonderen Kraftaufwand bedient werden kann.
Für das Spielrad eignet sich am besten eine Rücktrittbremse mit einer zusätzlichen Felgenbremse.
Je nach motorischen Fähigkeiten kann ihr Kind im Alter von 8 bis 10 Jahren ein Rad mit Handbremsen ohne Rücktritt fahren.
Kettenschutz und Gangschaltung
Damit Ihr Kind nicht hineingreifen kann, sollte die Kette beim Spielrad rundum verkleidet sein. Weil Kinder unter sechs Jahren mit einer Gangschaltung überfordert sind, brauchen sie keine.
Ab sechs Jahren empfiehlt sich eine leichtgängige 3-Gang-Nabenschaltung mit Rücktrittbremse. Erst ab 8 bis 10 Jahren können junge Radfahrer auch mehr Gänge sicher bedienen und beherrschen.
Kinderfahrrad Beleuchtung
Kinderräder von 12 bis 18 Zoll bezeichnet man auch als Spielräder diese haben keine Beleuchtungsanlage, sollten aber aus Sicherheitsgründen mit Reflektoren ausgestattet sein.
20 Zoll Kinderräder sind meist nach der StVZO mit Beleuchtungsanlage ausgestattet. Moderne Kinderfahrräder haben einen Nabendynamo und ein Rücklicht mit Standlicht Funktion.
Erste Fahrversuche auf großen Flächen
Ein ebener, nicht abschüssiger, verkehrsfreier Übungsplatz ist für das Radfahren lernen perfekt geeignet. Das kann beispielsweise ein verwaister Schulhof am Nachmittag sein oder ein verlassener Parkplatz am Wochenende.
Zunächst sollte Ihr Kind ausschließlich unter Aufsicht und in diesem besonderen „Schonraum“ radeln.
Sobald das sicher klappt, darf es auf Fußwegen, auf dem Spielplatz, später auch auf Radwegen fahren.
Ein absolutes Muss ist immer ein gut passender Fahrradhelm. Auch hier gilt die Regel: „Bitte niemals auf Zuwachs kaufen!“
Kinderhelme können auch cool aussehen.© www.abus.de/pd-f
Abus Kinderhelme*
Kinder die sich viel bewegen haben einen höheren IQ
Damit wir Menschen uns gesund entwickeln müssen wir uns schon als Babys bewegen. Babys strampeln und krabbeln. Als Kleinkind beginnen wir zu laufen, zu hüpfen, zu springen und zu balancieren.
Kinder sollten sehr früh vor motorische Herausforderungen gestellt werden. Dies fördert die Verknüpfungen im Gehirn und die Motivation im späteren Leben aktiv zu sein.
Kinder die Laufrad fahren, lernen leichter und schneller Fahrradfahren Foto © Cube
Radfahren verbessert die Schulnoten
Kinder die Laufrad fahren können, lernen das Fahrradfahren sehr schnell und mühelos.
Fahren mit dem Laufrad und später mit dem Fahrrad schult Balancegefühl, Ausdauer und die Koordinationsfähigkeit der Kinder.
Ein schöner Nebeneffekt wenn Kinder Laufrad fahren, lernen sie schnell und leicht Fahrradfahren.
Diese Fähigkeiten verbessern auch die Leistung in der Schule.
Die Hirnforschung hat festgestellt, dass bei aktiven Kindern der IQ deutlich höher ist als bei Kindern mit wenig Bewegung.
Zusätzlich zu den verbesserten motorischen und sensorischen Fähigkeiten der Kinder, verbessert sich die Sauerstoff- und Glukoseversorgung des Gehirns.
Kinder Laufräder *
Bewegung liegt uns in den Genen
Bis zum Alter von etwa zwölf Jahren haben Kinder den natürlichen Drang sich zu bewegen.
Deshalb fällt Ihnen das Stillsitzen in der Schule schwer und sie sind leicht zum Sport zu motivieren.
Danach lässt dieser Bewegungsdrang nach.
Kinder auf dem Weg zur Schule mit dem Fahrrad © Cube
Nach der Grundschule werden die täglichen Schulstunden länger und der Schulsport weniger.
Wenn die Kinder auch noch Zuhause bei Ihren Hausaufgaben vor dem Fernseher oder Computer sitzen, nimmt die tägliche Bewegung immer mehr ab.
Kinder im Alter ab sechs Jahren sollten sich mindestens eine Stunde am Tag bewegen. Da reichen zwei bis drei Stunden Sportunterricht pro Woche, in der Schule nicht aus.
Um mehr körperliche Aktivität in den Alltag Ihrer Kinder zu bekommen, fahren Sie mit Ihnen am Wochenende Rad.
Bei älteren Kindern kann das Fahrradfahren in den Alltag integriert werden, zum Beispiel: Fahrten in die Schule oder zu Freunden.
Bei Kindern wie auch bei Erwachsenen fördert regelmässige Bewegung die Gesundheit und hilft Stress abzubauen.
Wenn Kinder von klein an Sport treiben ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie sich auch als Erwachsene regelmäßig bewegen.
Für Kinder und Jugendliche ist das Fahrrad das einzige Fortbewegubgsmittel © Cube
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